Mittwoch, 18. November 2009

Zum Leopolditag

Ein paar Tage spaet, aber doch. Zum Leopolditag eine Erinnerung an die Babenberger.

Ueber eine Zeitspanne von 270 Jahren, mit 12 Regenten in 9 Generationen, haben die Babenberger Oesterreich regiert. Sie haben in dieser Zeit aus einem voelkerwanderischen Transitland, dem Deutschen Reich zum Balkan und den avarischen Tiefebenen dienenden Grenzvorposten einen veritablen Staat gemacht. Diese Babenberger, zu ihrer Zeit als Popponen bekannt, wussten schon damals um die strategische Bedeutung dieses Ost-West und Nord-Sued Drehkreuzes. Sie betrieben die, dem habsburgischen Kaiser Maximilian zugeschriebene, Heiratspolitik schon zu ihrer Zeit zur Perfektion. Die zahlreichen Verehelichungen mit Prinzessinnen aus den deutschen, magyarischen und byzantinischen Haeusern sind belegt. Aber das Alles ist Geschichte.

Der Verdienst dieser Babenberger ist es, aus Deutschen, Tschechen und Ungarn schon damals ein Gebilde geschaffen zu haben, das an einer kriegerischen Grenze ein friedliches Zusammenleben ermoeglichte. Es ist ihnen auch zu verdanken, dass Oesterreich lange nach ihrer Regentschaft ein unabhaengiger Staat wurde. Sie waren sozusagen die Grundsteinleger fuer die oesterreichische Unabhaengigkeit von Deutschland.

Die Babenberger werden oft als schlau, eigenbroetlerisch, opportunistisch, zurueckhaltend und verschlagen beschrieben. Aus meiner Sicht: die perfekten Oesterreicher!

Montag, 2. November 2009

Die Frage ist ...

Mit den derzeitigen Parteien (ob im Parlament oder nicht) ist kein Staat zu machen.

Eine Abkehr vom Strukturkonservatismus ist notwendig. Alles muss dem Hinterfragen und Reformen offen sein: die staatlichen Institutionen, der Foederalismus, das Wahlrecht, die Buerokratie, die Staats- und staatsnahen Betriebe, die Kammern, die Parteien. Eine Zukehr zum Wertkonservatismus mit einem sinnvollen (geschriebenen und ungeschriebenen) Regelwerk und einem (sowohl wirtschaftlichen als auch gesellschaftlichen) Liberalismus, der sich innerhalb dieser Grenzen bewegt, muss her.

Kann das im 3. Jahrtausend keine Hexerei sein?

Es ist an der Zeit ...

Die oesterreichische Parteienlandschaft besteht zur Zeit nur aus strukturkonservativen, interventionistischen Organisationen. Die Grossparteien liegen im koalitionaeren Proporzbett; die Oppositionsparteien warten nur darauf, dort auch einmal zur "wohlerworbenen" Ruhe zu kommen. Die ausserparlamentarischen Parteien sind um keinen Deut besser.

Das Sozialsystem ist laengst unfinanzierbar, der Staatshaushalt geraet ausser Kontrolle, die Buerokratie und die Sozialpartner halten die Macht im Staat. Mittlerweile wird das System von einem Viertel der Bevoelkerung zaehneknirschend aufrecht erhalten; ein weiteres Viertel muss machtlos zuschauen, wie ihre Zukunft verschleudert wird; die verbleibende Haelfte lacht sich ins Faeustchen.

Die Loesungsansaetze hoert man wohl, allein es fehlt der Wille. Daher ist es an der Zeit, eine neue Partei zu gruenden. Eine, die sich um die derzeitigen und zukuenftigen Systemerhalter kuemmert!